Es ist dem Maler damit kaum anders gegangen als dem Zauberlehrling, der auf seinem gleich namigen Gemälde durch eine riesige Fensterwand auf eine Flußbiegung hinabsieht. Drunten verläuft ungerührt die Bahntrasse am Ufer eines Flusses. Die Züge schaffen das, denn zum festen Gleis gibt es für sie keine Alternative. Da müßte man schon zaubern können, wie der nach denkliche Mann mit dem Fernglas und die zierliche Frau in der Wunderküche im Hintergrund. Schwarzweiß ist der Boden gefliest. Die Szenerie ist abgründig und doch haltbar. Hier wird nicht im Trüben gefischt, sondern nur eine kleine Korrektur des Erwartbaren durch Unschärfe be wirkt. Eine leichte Verschiebung des Zusammenhangs eröffnet Perspektiven. Diese Verrücktheit entspricht in etwa den Motiven für die hektische Trennung von Krauses Leipziger Galerie und der damit verbundenen kurzfristigen Absage der geplanten Retrospektive zu seinem runden Ge burtstag, vorgeblich wegen seiner kritischer Meinungsäußerung über die deutschen Zustände. Man will es eigentlich gar nicht so genau wissen und lieber wie die hoffnungsvollen Fische sich in der leuchtenden Passage zwischen der Decke und dem Bottich in der Schwebe erhalten, als schillernde Boten einer gewissen und doch verborgenen Wahrheit.
Die wohldosierte Verunsicherung erfrischt den Betrachter. Ihm wird eine Welt der Wunder gezeigt, die eine Welt zum Verwundern ist. Axel Krauses Bilder irritieren und bekräftigen zugleich mit dem Verhältnis von Landschaft und Architektur, Konstruktion und Beleuchtung und Kreatur und Maschine. Installation und Elementares verbinden sich zu einem Klingsorschen Zaubergarten, der uns wie ein verrohrtes und vernetztes Paradies umgibt. Die Gewebe der Technik hängen sich wie Lianen an die stämmige alte Welt. Die wuchernden Schlinggewächse des Fortschritts hindern zuletzt diesen selbst am Fortschreiten.